Geschichte

50 Jahre Ski-Club Hohegeiß


50 Jahre, das ist für einen Verein eigentlich noch kein Alter. Andere Vereine unseres Ortes können da erheblich weiter in die Vergangenheit zurückblicken. Aber eine nicht allzu lange Vereinsgeschichte hat auch Vorteile. So sind wir nicht auf vage Erinnerungen alter Hohegeißer angewiesen, nicht auf bloße Gerüchte oder lückenhafte Überlieferungen. Vielmehr haben wir ein Gründungsprotokoll und die Aussage vieler Gründungsmitglieder. Und so wissen wir es genau: Seit dem 18. November 1961 gibt es den Ski-Club Hohegeiß.

Allerdings begann die Tradition des Wintersportes in Hohegeiß nicht erst mit der Ski-Club-Gründung im Jahre 1961. Auch vorher gab es Wintersportler, auch vorher widmeten sich schon Vereine dem Wintersport in Hohegeiß.


In der Kirchenchronik gibt es 1907 den ersten Hinweis auf einen Wintersportverein, erwähnt wurde ein „Zweigverein des Südharzer Wintersportverbandes“. Das dürfte also – vor fast 100 Jahren – ein „Großvater“ des heutigen Ski-Clubs gewesen sein. Zwei Jahre später, 1909, erwähnte ein Reiseführer in Hohegeiß einen anderen Wintersportverein, eine „Ortsgruppe des Oberharzer Ski-Clubs“, - das war dann wohl der zweite „Großvater“. Und nach dem „Weißen Harzführer“ von 1912 gab es damals tatsächlich im Ort zwei Wintersportvereine nebeneinander: „Oberharzer Ski-Club, Ortsgruppe Hohegeiß“ und „Südharzer Wintersportverband, Sitz Hohegeiß“.

Hohegeiß wurde allmählich zum anerkannten Wintersportplatz. 1935 konnte geschrieben werden („Der Harz“, Nov.1939): „Auch als Wintersportplatz hat sich Hohegeiß in den letzten Jahren einen Namen gemacht, bietet doch gerade dieser Ort unseres deutschen Mittelgebirges eine Fülle von Möglichkeiten, den Wintersport zu betreiben. Ein rühriger Wintersportverein hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diese Möglichkeiten, immer mehr zu fördern, sei es durch vorbildliche Absprunganlagen, wie die vorzügliche Ebersbergschanze, oder durch Ausbildung des jungen Läufer- und Springernachwuchses.“

Der 2. Weltkrieg führte auch hier zu einer Unterbrechung der begonnenen Entwicklung. Der Fremdenverkehr und der vereinsmäßig betriebene Wintersport kamen zum Erliegen.

In der Nachkriegszeit war es dann der Hohegeißer Sportverein, der in seiner Sparte „Wintersport“ diese Arbeit fortsetzte.

Von den damaligen Aktiven sollten nur einige Namen genannt werden:

Kurt Magiera, Hermann Hahne, Hans Schmidt, Rolf Manger, Heini Holland, Walter Schindler. Im Jahre 1951 war Hohegeiß erstmals wieder Austragungsort der Nordischen Skimeisterschaften des damaligen Harzer-Skiverbandes. Übringens standen auf der Startliste für die damalige Sprunglauf-Meisterschaft die Namen von 60 Teilnehmern, davon 8 aus Hohegeiß.


1973/76/79/82     Weitere Niedersächsische Nordische Skimeisterschaften, ausgerichtet vom SC


Hohegeiß.

03. März 1974     Harzer 50-km-Meisterschaft.

15. Jan. 1978       DSV-Talentenauswahl, mit Teilnehmern aus anderen Landesverbänden.

1985/86               Da sollten wir – beinahe – die Deutsche Nordische Jugendmeisterschaft ausrichten, hatten dann aber mit den Niedersächsischen Nordischen Skimeisterschaft und den Langlaufmeisterschaften des Kreises Goslar genug zu tun.

08. Jan. 2000       Gemeinsame Landesmeisterschaft Niedersachsen / Sachsen Anhalt im Sprint-Wettkampf

20. Jan. 2001       Gemeinsame Landesmeisterschaft Niedersachsen / Sachsen Anhalt im Sprint-Wettkampf

In manchen Wintern hatten wir Programme mit insgesamt 10 Wettkampftagen, und fast alles konnte stattfinden. In anderen Wintern kam es auch vor, dass die Schneeverhältnisse einen dicken Strich durch die Rechnung machten. Ich erinnere an die 50-km-Meisterschaft im März 1981, bei der es regnete und der Schnee von Runde zu Runde weniger wurde (die Zeitung schrieb nachher von den Nieders. Meisterschaften „im Wasserskilauf“).

Ich erinnere an Winter, wo wir zur Ausrichtung unserer Meisterschaften in die Hochlagen des Harzes „umziehen“ mussten. Oder ich erinnere an das für den 30. März 1970 geplante Osterskispringen, das wir wegen zuviel (!!!) Neuschnee absagen mussten.

Zu erwähnen sind auch die zahlreichen auswärtigen Veranstaltungen, bei denen Aktive des SC Hohegeiß an den Start gingen: Wettkämpfe in anderen Harzorten, Harzer oder Niedersächsische Meisterschaften, Deutsche Meisterschaften bzw. Jugendmeisterschaften und internationale Veranstaltungen, wie z.B. der Vasalauf, bei dem1976 auch drei SC-Mitglieder dabei waren (Erich Margenburg, Edgar Waldmann, Manfred Gille).

Wenn der SC auch nicht gerade Weltmeister stellen konnte, so gab es doch bei unseren Aktiven immer wieder erfreuliche Ergebnisse. In den Kinderjahren des Vereins gehörte Norbert Plochowitz, später Michaela Schütz und z.Z. Niklas Günther zur Harzer bzw. Niedersächsischen Spitze

1964 wurde eine Harzer Staffelmeisterschaft für Hohegeiß gewonnen.


Und zwei Hohegeißer Läufer (N. Plochowitz und O. Michelsen) waren mit der Harzer Staffel, als diese 1964 bei den Winterspielen der Deutschen Skijugend in Ruhpolding einen hervorragenden 2. Platz erreichen konnte. Auch später fuhren immer wieder Jungen und Mädchen des Vereins mit zu einer Deutschen Meisterschaft.

Dabei muss nun allerdings erwähnt werden, dass es mit der wintersportlichen Arbeit seit einigen Jahren auch Probleme gibt:

Die letzten Winter waren oft schneearm und ließen manchmal in Hohegeiß keine einzige Veranstaltung zu. Mit dem Heranwachsen geburtenschwacher Jahrgänge sank die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Verein, und immer weniger von ihnen zeigten Interesse am Wettkampfsport. (In der Seniorenklasse hat der Verein schon lange keine Aktiven mehr).

Blickt man auf die Vereinsgeschichte zurück, so sieht man, dass der Verein zwar als Ski-Club begann, dann aber bald seine Tätigkeit ausdehnte und neue Sparten bildete.

Seit 1964 wird die Möglichkeit zum Turnen/Schwimmen im „Haus Berlin“ angeboten. Was zunächst schwerpunktmäßig als Training für die Aktiven gedacht war, bekam bald den Schwerpunkt „Trimm dich / Sport für alle“. Eine Frauengruppe entstand, die auch das Kegeln mit in ihr Programm aufnahm, Kindergruppen folgten, später kam das Volleyspiel dazu, einige Jahre lang gab es auch eine Judogruppe.

Aus der übrigen Vereinsarbeit nur noch ein paar Stichworte: Trimm-Trab ins Grüne / Lauf-Treff / Skirollertraining / Skitouristik / Hohegeißer Sommerspiele / Leichtathletik / Sportabzeichen / Skiwochen in den Alpen / Eisstockschießen.

Nicht vergessen werden sollen die geselligen Veranstaltungen / Ehrung der Vereinsmeister / Weihnachts- und Karnevalsfeiern für die Kinder / Ausflüge und Fahrten der Frauengruppe / Vereinsfahrten / Mai-Wanderungen der Herren / Familienwanderungen im Herbst.

So ergibt ein Rückblick auf 50 Jahre Vereinsarbeit ein buntes Bild. Es gab viel Arbeit: Ich erinnere nur an hunderte von Arbeitsstunden zur Fertigstellung der Ebersbergschanze, zur Herrichtung der Loipen, zum Bau der Schülerschanze im Hasental. Es gab manchen Ärger: Erinnert sei an Mist und Stacheldraht auf Skihängen und Skiloipen. Es gab hochpolitische Probleme, wie etwa die komplizierten Verhandlungen um die Haus-Berlin-Benutzung. Es gab erregte Debatten, z. B. wegen unserer Loipenplanung, wegen der Mitgliedsbeiträge oder der Finanzierung des Turnens im Haus Berlin.

Es gab aber immer wieder auch Erfolg und Freude: Vor allem dann, wenn nach Abschluss eines großen Wettkampfes festgestellt wurde, dass alles geklappt hatte.

Damit zum Schluss nur zweierlei: Erstens ein Dank. Der Dank an alle, die in den vergangenen 50 Jahren die Ski-Club-Arbeit in irgendeiner Form unterstützten und irgendwo – als Motor des Ganzen oder auch nur als kleines Rädchen im Getriebe – mitgeholfen haben. Und zweitens eine Hoffnung. Die Hoffnung, dass es auch in Zukunft immer genug Mitglieder und Freunde des Vereins geben möge, die  die begonnene Vereinsarbeit weiterführen.

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